“Voicler” unter Himmelswesen – im Jugendchor Österreich

Sechs SängerInnen vom Landesjugendchor „Voices“ Teil des Jugendchors Österreich 2015

Als durchaus himmlische Woche erwies sich die erste Projektphase des Jugendchors Österreich vom 19. bis 26. Juli 2015. Chorleiter Franz M. Herzog studierte mit rund 40 topmotivierten SängerInnen aus Österreich und Südtirol sein Programm „Himmelswesen“ ein. Wir, d.s. Irena, Lisa, Nathalie, Jakob, Julian und Martin, durften Vorarlberg in dieser Woche vertreten und Chorerfahrung auf hohem Niveau sammeln. Als Probe- und Wohnort stand uns die Fürstenburg in Burgeis (Südtirol) zur Verfügung, die uns im wahrsten Sinne des Wortes eine fürstliche Woche bescherte.

Das detailliert durchdachte Programm „Himmelswesen“ war weit mehr als nur eine Auswahl an anspruchsvoller Chorliteratur. Franz M. Herzog holte den Instrumentalisten Patrick Dunst (Klarinette, Saxophon und Duduk), Marc Thomas Merz als Textilkünstler und das Grazer Künstlerkollektiv OchoReSotto, verantwortlich für die Visualisierungen und Multimedia-Effekte, mit ins Boot, um die beiden Premierenkonzerte zu einem Kunstwerk werden zu lassen.

Nach der Probenwoche fanden die Konzerte in Meran und Spittal an der Drau statt. Den Standing-Ovations der KonzertbesucherInnen zufolge muss das Kunstwerk auf sie übergegriffen haben und hat wohl nicht nur ihnen, sondern auch uns SängerInnen so manche Gänsehaut-Momente beschert. Schon der Beginn der Konzerte schuf eine beeindruckende, kosmische Stimmung, als wir in weißer Konzertkleidung auf dem Boden liegend und mehrstimmig summend die eruptiv wirkenden Visualisierungen begleiteten und anschließend zur an die Schöpfungsgeschichte angelehnte Komposition von Manfred Länger „Mit den Chören der Engel“ überleiteten.

Engel als Himmelswesen standen außerdem im Mittelpunkt des Programms. Künstler Marc Thomas Merz stellte dazu einige seiner Engelsgewänder zur Verfügung, die ausgewählte SängerInnen während der Konzerte trugen, um die Welt der Sakralengel, Meeres- und Teichengel, Kristallengel sowie der Himmelskönigin Maria darzustellen. Jeder dieser Engel wurde musikalisch durch spezifisch ausgewählte Chorliteratur versinnbildlicht, wobei sich der musikalische Bogen von der Renaissance über Brahms und Gospel bis zu Uraufführungen wie Christian Dreos „Ave Maria“ spannte.

Himmlisch war die Woche auch in gesellschaftlicher Hinsicht, bestätigte sie doch abermals, dass Musik Menschen verbindet. So konnten wir gemeinsam die lauen Sommerabende im Innenhof der Fürstenburg ausklingen lassen und das eine oder andere Mal die Nacht mittels gesellschaftlichen Liedgutes herbeisingen. Der Probeplan ließ zudem Raum für Freizeitaktivitäten wie Schwimmen im Reschensee und Millstätter See oder eine gemeinsame Wanderung in den Südtiroler Bergen, wo unsere Stimmbildnerin Clara Sattler ihre Jodelkünste eindrucksvoll demonstrierte.

Nun „isch scho still uman See“ und wir alle sind wieder in unseren Alltag zurückgekehrt. Doch der Kontakt zu den anderen SängerInnen aus Österreich ist dank der modernen Medien nach wie vor aufrecht und lässt uns immer noch von dieser himmlischen Woche träumen.

 

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