Hohenemser Chor- und Orgeltage

Am 10. Oktober 2020 stand der Landesjugendchor VOICES endlich wieder einmal auf der Bühne und präsentierte zum 30-Jahr-Jubiläum der Hohenemser Chor- und Orgeltage Kirchenmusikalisches “Zwischen Himmel und Erde” in der Pfarrkirche St. Karl.

Die Vorarlberger Nachrichten schreiben in diesem Zusammenhang vom “großartige[n] Landesjugendchor Voices”, der “Nach wie vor auf atemberaubendem Niveau, unerreicht in Power, Überzeugungskraft, Frische und Sauberkeit seines speziellen Chorklangs, ebenso auch von bestechender Disziplin” ist.

“Gründer Oskar Egle steht kurz vor seinem Abschied nach 17 Jahren, doch mit unverdrossenem Einsatz und meisterhafter Gestaltungskunst wird er auch hier gleich zu Beginn zum Klangmagier. Er zerlegt und verfremdet mit seinen rund 75 im Kirchenschiff verteilten Jugendlichen und jungen Erwachsenen gekonnt das frühbarocke Madrigal ‘O bone Jesu’ in seine Bestandteile und zaubert damit in der großräumigen Kirchenakustik den Sound einer ‘Emser Klangwolke’ aus dem Hut. Danach verströmt der Chor, in genau eingehaltenen Abständen zwischen den Sängern, mit anspruchsvollen A-cappella-Schätzen der Romantik wie Mendelssohns achtstimmigem Psalm ‘Richte mich Gott’ und Bruckners siebenstimmiger Motette ‘Ave Maria’ imponierend spirituelle Kraft. Das Kontrastprogramm bilden topaktuelle, aufregend coole, mit schrägen Jazzharmonien rhythmisch wirkungsvoll aufgepeppte Arrangements in enger Stimmführung, die längst Markenzeichen von Voices sind – alles auswendig!

Doch es gibt noch eine Steigerung, zum Finale auf der Empore. Oskar Egle führt bombensicher durch das Abenteuer des 1974 entstandenen ‘Gloria’ des Briten John Rutter, einer berühmten 20-minütigen modernen Vertonung des lateinischen Messtextes. Das speziell für den Chor fordernde Werk, angereichert mit brillanten Bläsern von ‘Sonus Brass’, Schlagzeug und dem überlegenen Helmut Binder an der Orgel, wird mit scharfen Akzenten und verinnerlichter Gläubigkeit zum Feuerwerk moderner Sakralmusik. Es sind Höreindrücke ‘Zwischen Himmel und Erde’, so das Motto des Abends, die man so rasch nicht vergisst, ein Highlight in der Geschichte des von der Pfarre St. Karl veranstalteten Festivals. Das lässt sich auch die Prominenz mit Landeshauptmann, Kulturlandesrätin und Bürgermeister an der Spitze nicht entgehen und feiert mit der vorgeschriebenen Anzahl von Zuhörern die Mitwirkenden mit Standing Ovations.”

aus: Fritz Jurmann, “Diesmal war alles anders”, Vorarlberger Nachrichten vom 12.10.2020.